Der größte Teil der altbabylonischen Texte wurde auf Deutsch in
Otto Neugebauer, Mathematische Keilschrift-Texte, I-III, Berlin, Julius-Springer, 1935, 1935, 1937. Wiederabdruck Berlin, Springer, 1973
und die meisten auf Französisch in
François Thureau-Dangin, Textes mathématiques babyloniens, Leiden, Brill 1938
veröffentlicht.
Die Texte BM 13901
Weitere Texte findet man (mit englischer Übersetzung) in
Otto Neugebauer & Abraham Sachs, Mathematical Cuneiform Texts. New Haven, Connecticut: American Oriental Society, 1945.
Der Text YBC 6967
Alle Texte aus Susa (TMS) stammen aus
Evert M. Bruins & Marguerite Rutten, Textes mathématiques de Suse. Paris: Paul Geuthner, 1961.
Der Text Db2–146
Taha Baqir, “Tell Dhiba’i: New Mathematical Texts.” Sumer 18 (1962), 11–14, pl. 1–3.
Die Ausgaben von Neugebauer und Thureau-Dangin sind solide und verlässlich,
und dasselbe gilt für deren Kommentare. Bei der Benutzung von Neugebauers
Mathematische Keilschrift-Texte sollte man daran denken, die in
Band II und III enthaltenen Korrekturen zu berücksichtigen – in einer
bahnbrechenden Arbeit lässt es sich nicht vermeiden, Hypothesen zu
formulieren und Interpretationen vorzuschlagen, die später zu modifizieren
sind. Selbstverständlich basieren die Kommentare auf der rein arithmetischen
Interpretation der algebraischen Texte, welche auf
Neugebauer
Die Ausgabe der Texte aus Susa ist weit weniger verlässlich. Zu oft, und im schlimmsten Sinne des Wortes, sind die französische Übersetzung und der mathematische Kommentar Früchte der Einbildung. Sogar die Übersetzung der Logogramme in die akkadische Silbenschrift sind manchmal irreführend; das Logogramm für „hinzufügen“ wird etwa durch das akkadische Wort für „anhäufen“ beschrieben. Alles muss direkt an der Kopie der Keilschrifttafel kontrolliert werden.2
Die Grundlage für das meiste, was im vorliegenden Buch gegenüber den
originalen Ausgaben neu ist – die geometrische Interpretation, das
Verhältnis zwischen der Schule
Jens Høyrup, Lengths, Widths, Surfaces: A Portrait of Old Babylonian Algebra and Its Kin. New York: Springer, 2002.
Dieser Band enthält fast alle der hier präsentierten Texte
zusammen mit einer interlinearen englischen Übersetzung, philologischen
Kommentaren und einer genauen Angabe aller Wiederherstellungen
beschädigter Zeichen (nur TMS XVI #2, Str 368 und VAT
8520 #1
Fußnoten
Beide Werke enthalten allerdings nur das Hauptfragment von BM 15285. Eine neue Herausgabe, die auf den drei heute bekannten Fragmenten basiert, findet man in Eleanor Robson, Mesopotamian Mathematics 2100–1600 BC. Technical Constants in Bureaucracy and Education. Oxford: Clarendon Press, 1999.
Mit anderen Worten ist die Ausgabe fast nutzlos für Nicht-Spezialisten, sogar für Mathematikhistoriker, welche die altbabylonische Tradition nicht sehr gut verstehen. Einige Werke der Geschichte der Mathematik enthalten fürchterliche Fehler, die direkt auf den Kommentar von Evert Bruins zurückgehen.