Um 1100 entstand erstmals seit der Antike wieder eine Stadtkultur in Europa. Nur wenige Zeitzeugnisse sind bisher greifbar, die zum Verständnis dieses Phänomens beitragen. Die detaillierte Untersuchung dokumentiert und datiert in Cluny, einem Zentrum der mittelalterlichen Welt, die bisher frühesten Stadthäuser des Mittelalters in Frankreich, außerdem bestimmt sie den einzigen weitgehend erhaltenen Großbau der Abtei als Aula von Cluny III und korrigiert den Kontext bekannt geglaubter romanischer Stadthäuser. Ergebnis ist eine für Europa exemplarische, differenzierte Typologie der mittelalterlichen "domus solarata", die enge Parallelen etwa zum hochmittelalterlichen Rom oder auch Freiburg i. Br. aufzeigt. Das verbreitete Stadtentstehungsmodell von Cluny wird vor dem Hintergrund der untersuchten Bauten revidiert, die Schriftüberlieferung teils neu ausgewertet, "villa" und "burgus" werden als präurbane Phasen eingegrenzt. Die verformungsgerechte Gebäudedokumentation erschließt zeitspezifisches Bau– und Planungswissen, das die Raumwahrnehmung und –ordnung des Hochmittelalters erhellt und auf die Tradition des spätantiken "Corpus agrimensorum" verweist.
Zum Geleit
Hans-Joachim Gehrke
2 Das Bauwerk als Quelle
Zur Untersuchungsmethodik
3 Häuser der Zeit von 1090 bis 1136
4 Häuser der Zeit von 1150 bis 1250
5 Domus solaratae der Periode Cluny III
Typologie
6 Von der villa des cenobium de Clunneg zur Stadt Cluny
Siedlungsgeschichte und Stadtanlage
7 Planungsgeschichtliche Ergebnisse
9 Anhang
Information
ISBN
978-3-945561-05-8
Pages
518
Publication Date
March 19, 2015
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Submitted by
Antonio Becchi
Editorial Team
Beatrice Hermann, Georg Pflanz